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Luntzer liest...

ich sah dich dort stehen. ganz im hintergrund des raumes. entdeckte dich auf meinen regelmässigen streifzügen durch den tag. nicht auffällig, eher zurückhaltend, in schlichtem schwarz und weiss gekleidet, mit einem kleinen farbigen akzent in der mitte des gewandes. so trafen sich unsere blicke. ich ging auf dich zu, vorsichtig herantastend. und dann, ganz behutsam, nahm ich dich an die hand; welch wonne dieser ersten berührung! ich kann sie noch immer spüren. ich fragte dich, was du mir zu sagen hättest. kurz und knapp nur war deine erste antwort. doch das reichte schon, um mein interesse zu wecken, dich näher kennen lernen zu wollen. also gingen wir zu mir. du zögertest nicht, dich mir ganz zu offenbaren. in sekunden nur zogst du mich in deinen bann - das angenehme gefühl deiner berührungen, wenn du mit deinen papiernen seiten meine haut streifst, der intensive geruch, den du verströmst, nach holz und leim und farbe, kraftvoll und berauschend. das sanfte rascheln deiner bewegung … du hast mich ergriffen, tief im innern. staunend und begeistert lausche ich deinen worten. wie schön sie sind! dich lasse ich nicht mehr los. auch dann nicht, wenn der letzte laut verklungen ist. dann erwartet dich ein ehrenplatz in der bibliothek meines herzens.

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